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[GenuaG8] manifacturing safe content | ||
by imc italia Monday, Jun. 21, 2004 at 12:07 AM | mail: | |
dokument von Indymedia Italia übersetzung cailte für www-it mailing_list
Manufacturing safe contentDie unabhängigen Kommunikationsmedien wachsen rapide. Sie überschneiden sich mit verschiedenen Formen der sozialen Kämpfe und des sozialen Widerstands, während Repression und Einschüchterung jede Form von nicht angepasstem Ausdruck treffen. Wir wollen eine Diskussion über das Verständnis, die Modalitäten und die Organisationsweise eröffnen, mit denen wir als Indymedia Italien und mit uns viele Initiativen, welche Information machen, die alternativ zu der offiziellen ist, einen kollektiven Weg gehen. Kurz: was ist Indymedia und wie wird es betrieben? interessiert, die Leichen im Keller hinter glitzernden Schaufenstern zu zeigen; bedacht, nicht in die glitschige Welt der mediascapes hinein zu rutschen; resistent gegen die Schmeicheleien der Informationsgesellschaft; verärgert durch Tausende Stunden aufgezwungenen Bildmaterials; respektlos gegenüber der Welt der Mystifizierung, halten Medienaktivisten in 55 Ländern der Welt jeden Tag am Leben: ein Instrument, einen Raum, Beziehungen. Sie veröffentlichen Berichte. Sie schießen Bilder. Sie drehen Videos. Sie schreiben Programme für die software. Indymedia ist "überall und nirgendwo". Weil es ein Netzwerk ist: ein offenes, breit gestreutes horizontales Instrument der Kommunikation und Information. Es ist ein Medium, das von seinen Nutzern hergestellt wird. Die Nachricht und die organisatorischen Parameter der Ereignisse werden von Unten bestimmt: nicht in geschlossenen Redaktionsräumen und auch nicht in engen Gremien aus Profis der Information, die im Dienst derer stehen, welche die Kontrolle über die Kommunikationsmedien besitzen und mit diesen die Möglichkeit haben, das politische Leben der jeweiligen Länder zu beeinflussen. Ohne Bedarf, Sprecher oder Direktoren zu haben, wächst Indymedia Italien dank der direkten Teilnahme von all jenen, die sich dafür entscheiden, auch nur einmal aus dem Käfig der medialen Vorstellung auszubrechen, in dem sie die eigene Geschichte erzählen oder herstellen. Die Entscheidungsprozesse innerhalb von Indymedia basieren auf der Konsensmethode und auf das Mitmachen ˆ eine konkrete Alternative auf die redaktionelle Verwaltung von Information ˆ geführt werden sie an öffentlichen "Orten", also hauptsächlich in sich nach Themen unterscheidenden Mailinglisten (siehe http://italy.indymedia.org/contact.php3). Zusammen diskutieren wir auf transparente Weise, welche Nachrichten in die Mittelspalte kommen sollen; wir führen die offene Kommunikation in der rechten Spalte (doppelte, kommerzielle, rassistische, faschistische, sexistische Beiträge und Propaganda von Parteien werden versteckt); Wir besorgen uns Gelder, Instrumente und Equipment um das Projekt Indymedia weiter zu entwickeln, innerhalb der lokalen Knotenpunkte oder in dem wir Ressourcen und Wissen investieren, um anderen Indymedia-Projekten zu helfen, (siehe die Projekte Palästina uns Argentina); wir entscheiden über die Organisation von events und Produktionen; wir setzen uns auseinander um Lösungen auf technische und juristische Probleme zu finden. Indymedia, nach Genua Während der G8 Tage 2001 wurden Hunderte Filme, Fotos und Zeugnisse gesammelt, die es Millionen Menschen auf der ganzen Welt ermöglicht haben, sofort zu verstehen, was in Genua geschah. In jenen Tagen haben extrem viele Demonstranten das Bedürfnis verspürt, sich aktiv an der Dokumentation des Protests zu beteiligen und das, was vor und während den Angriffen der Polizei geschehen war, zu dokumentieren. Die Berichte wurden im Media Center in der Diaz-Schule zusammengetragen (wo Radio Gap, das Magazin Carta und Indymedia unter den Initiativen waren, die unabhängige Kommunikation herstellen), weil die Demonstranten selbst jenen Ort als offenen Raum identifiziert hatten, in dem die eigene Erfahrung erzählt und die Materialien hinterlegt werden konnten. Das gesammelte Material wurde sofort für die Herstellung eines Videos verwendet, mit dem Titel *aggiornamento 0.1* (update 01, d.Ü.), das in kürzester Zeit mit dem Ziel produziert wurde, die in jenen Tagen von der Polizei verübten Gewalttaten zu dokumentieren. In den Monaten darauf wurden über 2500 Exemplare des Videos in ganz Italien verteilt, häufig im Laufe von öffentlichen Vorführungen, die ein Genua gezeigt haben, dass viele hätten verstecken wollen. Um der Notwendigkeit gerecht zu werden, ein objektives Zeugnis über die Ereignisse von Genua abzulegen, stellte Indymedia die Bilder des Videos *I diritti negati* (die verweigerten Rechte, d.Ü.), welche die Gewalttaten und Amtsmissbräuche der Ordnungskräfte zeigen, der UNO-Kommission für die Menschenrechte und der Rechtshilfegruppe, die zur Verteidigung der Demonstranten tätig war, zur Verfügung. Die vom Dach der Pascoli Schule während des Überfalls auf die Diaz-Schule haben es ermöglicht, die Lügen der jenigen zu entlarven, die dort eine kriminelle und blutrünstige Aktion durchgeführt hatten. All das hat nicht gefallen Am 20. Februar 2002 werden einige mutmaßliche Indymedia Büros durchsucht: das soziale Zentrum Gabrio in Turin, das soziale Zentrum Tpo in Bologna, das besetzte Haus Ceccorivolta in Florenz und das Büro der Cobas in Taranto. Unterzeichner der Durchsuchungsbefehle zum Zweck der Sicherung von Beweismaterial sind die Staatsanwälte Anna Cánepa und Andrea Canciani, die mit dem Ermittlungsstrang über die "Verwüstungen und Plünderungen" während des G8 in Genua betraut waren. Während in Florenz, Turin und Taranto allein Videomaterial beschlagnahmt wurde, das bereits seit Längerem vertrieben wurde, findet in Bologna die substanzintensivste Beschlagnahme statt: aus dem Teatro polivalente occupato (Tpo) wird zusammen mit sämtlichen Rechnern, d.h. nicht nur mit den Geräten, die der lokalen Gruppe, die sich am Projekt Indymedia beteiligt gehörten(IMC Italy betreibt neben der Hauptseite und den Themenarchiven zahlreiche Lokalausgaben, d.Ü.), auch das Videoarchiv von Indymedia abtransportiert. Jenes Archiv, das normalerweise an einem anderen Ort geschützt und verwahrt wurde, befand sich in jener Woche temporär im Tpo von Bologna, um AktivistInnen aus ganz Europa zu erlauben, die Bilder für ein Video über Genua auszuwählen. Dieses Material wurde als Gegenstand einer Beschlagnahme als Beweismittel für die Prozesse in Genua aufgenommen, zusammen mit Tausenden Stunden aufgezeichneten Materials aus Überwachungskameras in Banken und Supermärkten und aus Kameras von TV-Sendern, Polizeien, Carabinieri, Filmamateuren und Privatpersonen. Erinnerung, Archiv, Schutz des Materials Die kollektive Erinnerung ist die essentielle Quelle auf die man zurückgreift, um die Tragweite von Ereignissen und deren soziale Auswirkungen zu evaluieren. Das kollektive Muster der Erinnerung ist entscheidend für jede Lesart der Gegenwart und zur Bestimmung von Zielsetzungen für die Zukunft. Ohne eine gemeinsam geteilte Erinnerung läge uns nichts anderes vor, als eine völlig wertlose Aneinanderreihung von Ereignissen und Erlebtem, ohne Sinn, bar jeder unabhängigen, autonomen und kollektiven Erzählung und einer kollektiven, unabhängigen und autonomen Sichtweise. Die Erinnerung sollte sich nach den Vorstellungen der Zentren der Macht allein auf Material reduzieren, das tauglich ist, als Schuldnachweis bei der Feststellung von Straftaten vor Gericht vorgeführt zu werden. Ihrer Vorstellung nach, sollen Bilder nicht mehr dazu dienen dürfen, auf eine andere Art und Weise eine andere Erinnerung zu erzählen, zu schildern und herzustellen: für sie sind die Bilder als Spuren von vermuteten Delikten gut. Die unabhängige Information ist immer öfter Zielscheibe der repressiven Apparate und es genügt nicht mehr, sich allein auf inzwischen täglich mit Füßen getretene Rechte zu berufen. Die Medien und die neuen Technologien sind derart entscheidend in der Konsensbildung und in der kulturellen Kontrolle, dass die Apparate der Regierungen und der Staaten eingreifen, um Zugänge zum und Inhalte im Netz zu zensieren, um repressiv gegen die unabhängigen Formen des sozialen und kollektiven Gebrauchs der neuen Technologien zu wirken. Indymedia hat nach der Erfahrung mit Genua eine große Menge Material verwalten müssen (110 Stunden allein im DV-Format), wovon ein Teil während den Produktionen archiviert und montiert wurde. Das in Bologna beschlagnahmte Material war teilweise reines Rohmaterial. Ein schwerer Fehler, der die Notwendigkeit offensichtlich gemacht hat, die Organisation des Archivs zu revidieren und noch einmal darüber nachzudenken, wie eine Kamera während Demonstrationen und bei Aktionen gebraucht werden soll. Aus unserer kollektiven Erfahrung heraus ist das 1x1 des Medienaktivisten entstanden. Ein besonders gravierender Fehler ist es gewesen, das Material von so vielen Aktivisten an einem einzigen lokalisierbaren und nicht dezentral untergebrachten Archiv zu verwahren. Die Handhabe des Videoarchivs (wie auch die des Bildarchivs) muss für jeden, der Lust hat, Information zu machen, einen prioritären Stellenwert haben. Archivieren bedeutet, Bilder zu katalogisieren, in dem der Zeitcode (Minute und Sekunde, die zu einer bestimmten Bildsequenz gehören) notiert wird und die Daten in eine Datenbank eingegeben werden. Aber archivieren bedeutet für einen Medienaktivisten auch, dass er eine Vorselektion der Aufzeichnungen vornimmt: aufmerksame Ansicht dessen, was bei einer Demonstration oder Aktion gefilmt wurde, und Schnitt (also Bearbeitung, Schnitt und Montage) der Teile, in denen es erkennbare Personen gibt. Vom Original darf keine Spur zurückbleiben ˆ nur so könnt ihr sicher sein, dass ihr die Menschen, die ihr ungeachtet von ihrem Willen aufgezeichnet habt wirklich respektiert. - Das zukünftige Archiv von Indymedia Indymedia wird nur noch material archivieren, das "ab origine", also nur dann zur Verwahrung angenommen wird, wenn es vorab bereits bearbeitet wurde. Indymedia wird ein dezentralisiertes Archiv benutzen: jede/r EinzelneR und jede Gruppe, die sich am Projekt beteiligt, ist aufgefordert, sich um die Organisation, die Aktualisierung und die Sicherheit vom eigenen Teil des Archivs zu kümmern. Die verschiedenen Archive werden dann über ein landesweites Datenbankensystem indexiert werden können, welches die Durchführung von spezifischen Suchen gewährleisten wird. In der Zwischenzeit haben wir beschlossen, Energie in die Arbeiten zu stecken, die nötig sind, um das Genua-G8 Archiv zu systematisieren. |
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