Indymedia Italia


L'articolo originale e' all'indirizzo http://italy.indymedia.org/news/2005/06/817363.php Nascondi i commenti.

[de] Aruba/Postale 1 - Privacy 0
by autistici / inventati Wednesday, Jun. 22, 2005 at 10:40 AM mail:

Als wir mit dem Projekt autistici begannen, ließ uns unser kosmischer Pessimismus glauben, dass das Schlimmste, was passieren könnte, der Abtransport der Maschine sei, dass mit gewöhnlichen Mitteln mitgelesen werden würde und dass die Cryptografie ausreichen würde, um die Kommunikation von unseren Nutzern relativ sicher zu machen.

[de] Aruba/Postale 1...
democracy.jpg, image/jpeg, 217x217

Lese und verbreite diesen Text. Handle und organisiere dich.

Aruba-Polizia Postale 1 - Privatsphäre 0

Als wir mit dem Projekt autistici begannen, ließ uns unser kosmischer Pessimismus glauben, dass das Schlimmste, was passieren könnte, der Abtransport der Maschine sei, dass mit gewöhnlichen Mitteln mitgelesen werden würde und dass die Cryptografie ausreichen würde, um die Kommunikation von unseren Nutzern relativ sicher zu machen. Wir haben uns geirrt. In Italien gibt es auf keiner Ebene die Voraussetzungen, um die Privatsphäre zu schützen.

Am 15. Juni 2004 stellten sich Beamte der Polizia Postale (Polizei der Post- und Telekommunikationsdienste) auf Befehl der Staatsanwaltschaft Bologna beim Provider Aruba, der einen der Server von unserem Verein beherbergt. Ohne uns zu unterrichten, stellte Aruba die Maschine ab. Die Beamten konnten kopieren, was sie wollten. Unsere telefonischen Nachfragen um die Gründe des downs zu erfahren beantwortete Aruba mit dem Hinweis auf einen technisches Fehler des Energieanschlusses des Stromschranks.

Wie es aus den Akten hervorgeht, die uns seit wenigen Tagen vorliegen, haben sie von dem Augenblick an mit der systematischen Überwachung der Mailbox croceneraanarchica@inventati.org begonnen.

Potenziell sind sie aber in der Lage gewesen, sämtliche weitere Kommunikation, die über die Maschine läuft einzulesen und zu entschlüsseln und es ist, realistisch gesehen dass, was sie immer noch tun.

Deswegen werden wir baldmöglichst diese Maschine außer Betrieb nehmen, sie vom Server abziehen und die nächsten Schritte erwägen. Ab sofort bitten wir alle, die ein Housing oder eine Website in jener Webfarm unterhalten und Wert auf ihre Privatsphäre legen, sich etwas anderes zu suchen und Aruba im Saft der eigenen Gemeinheit schmoren zu lassen.

Die Bedingungen der Privacy in Italien waren an und für sich bereits dramatisch. Jetzt haben wir auf unserer Haut zu spüren bekommen, dass wir den Stecker ziehen und den klinischen Td des Patienten erklären können.

Wir können nicht einschätzen, wie viele anderen kommerziellen Provider den Ordnungskräften Hilfe leisten, ohne es den Nutzern bekannt zu geben. Wir können nicht einschätzen, wieviele und welche Informationen die Ordnungskräfte aus unseren oder euren Servern beziehen können. Wir wissen nicht, welchen Gebrauch sie davon machen werden und wie lange. Wir können nicht einschätzen, ob der Server diese Vorzugsbehandlung auch gut bezahlten kommerziellen Anfragen von Konkurrenten oder Marktunternehmen, die mit persönlichen Daten handeln zuteil werden lässt.

Das Szenario, das sich profiliert, ist der besten negativen utopien würdig:

Eine potenzielle Massenüberwachung von 6000 Nutzern und Mailinglisten mit dem Vorwand, den Inhalt einer einzigen Mailbox lesen zu wollen ist dem Wesen nach Lichtjahre vom Grundprinzip der Meinungsäußerungsfreiheit entfernt.

Diese ist keine private Angelegenheit, es ist nicht nur etwas, das allein uns betreffen wird, die wir offensichtlich ein bequemes Versuchstier darstellen, an dem neue Formen der Kontrolle und der Überwachung ausprobiert werden können, ähnlich all den Menschen, die von Ermittlungen in Zusammenhang mit file-sharing oder von anderen repressiven Maßnahmen im Netz betroffen sind.

Diese ist keine Sache die nur einen Verein oder einen unabhängigen Server betrifft.

Es handelt sich um die gleichen Ermittlungen, die am 7. Oktober 2004 unter dem Vorwand der Identifizierung eines logs dem FBI den Missbrauch eines föderalen Mandats ermöglichte und die Beschlagnahme des gesamten Servers, der Indymedia Italien beherbergte.

Wir werden in späteren Communiqués, die mehr die technische Seite beleuchten werden versuchen, die Typologie des Angriffs und unsere Gegenmaßnahmen sowie die politischen Initiativen, die wir beabsichtigen, zu entwickeln, weil wir sicher sind, nicht die einzigen zu sein, die in diesen Kampf involviert sind, eingehender zu erläutern.

Da wir euch nicht mehr einen verlässlichen Dienst zusichern können, werden wir für den Augenblick die Maschine für einige Tage abziehen, sie bereinigen und sie wieder online stellen.

Es ist nicht unsere Absicht, den Ordnungskräften und unterwürfigen Servern die Genugtuung zu schenken, uns kapitulieren zu sehen. Der down wird so kurz wie möglich sein, wenige Tage und nicht mehr und wir werden den Vorfall nutzen um wie eine verletzte Phoenix wieder aufzuerstehen.

Diese ist keine private Angelegenheit, auch wenn sie die Privatsphäre betrifft.

autistici.org / inventati.org

versione stampabile | invia ad un amico | aggiungi un commento | apri un dibattito sul forum

Communiqué aus Cosenza
by . Wednesday, Jun. 22, 2005 at 1:52 PM mail:

Aus Cosenza kam eine Solidaritätserklärung, die gut zusammenfassr, was in Italien los ist. Sie wurde geschrieben von Menschen die beschuldigt sind, die Auseinandersetzungen 2001 in Genua konspirativ organisiert zu haben und deshalb als Umstürzler der wirtschaftlichen und demokratische Grundordnung am Pranger stehen. Die Beschuldigten im Cosenza Verfahren http://germany.indymedia.org/2004/12/101477.shtml kommentierten den mutmaßlichen webmail- und projektfriedensbruch über den hier http://de.indymedia.org/2005/06/121230.shtml berichtet wird wie folgt: Communiqué der Genossinnen und Genossen, die im No-Global-Verfahren in Cosenza angeklagt sind. Das Original in italienischer Sprache findet sich hier: http://italy.indymedia.org/news/2005/06/817419.php

COMMUNIQUÈ

"Die Angeklagten im „Fiordalisi“ [1] Prozess in Cosenza bekräftigen ihre Solidarität mit allen Genossinnen und Genossen, gegen die im Rahmen von zahlreichen Initiativen der Justiz der neuen Inquisition in Italien ermittelt wird.

Diritto di resistenza/Recht auf Widerstand

In ganz Italien und sogar mit Haftbefehlen, die über die Grenzen hinausreichen, etwa in Frankreich und Spanien, vermehren sich repressive Aktionen mit Verhaftungen von GenossInnen und Genossen, die politische Aktivisten der Bewegungen sind, die von einigen Staatsanwaltschaften geführt werden, die sich seit jeher in der niederträchtigen Kampagne zur Beschneidung der Rechte und der Freiheiten hervorgetan haben.

Insbesondere die Staatsanwaltschaften von Rom und Bologna sind dieser Tage hyperaktiv: ihr üblicher Auftrag, die Gesetze der Mächtigen und die Gerechtigkeit der Ungerechten zu schützen scheint substituiert durch regelrechte Kriminalisierungskampagnen gegen jeden, der kämpft oder auch nur seine Meinung zum Ausdruck bringt. Für jene Staatsdiener, die eine Toga tragen und oft links sind, ist das Wichtigste den zu treffen, der gegen die Schande der Lager für Migranten kämpft oder gegen das Recht auf Wohnraum und Einkommen, gegen den, der sich an Initiativen zur Unterstützung der Kämpfe im Süden der Welt beteiligt und gegen den, der gegen den Krieg kämpft.

Nach direkten Vorgaben des Innenministers Pisanu kam es in den vergangenen Tagen zu zahlreichen Verhaftungen von Personen, die lediglich aufgrund von Konstrukten inhaftiert wurden, genau so wie es bei unserem Verfahren in Cosenza der Fall ist. Genau so, wie es auch im Verfahren gegen die 25 Demonstranten in Genua der Fall ist. Subversive Vereinigung, kriminelle Vereinigung, psychische Beteiligung, umstürzlerische Aktivitäten gegen die demokratische Grundordnung, terroristische Zielsetzungen, politische Konspiration gegen den Staat: so lauten die Formeln, die verwendet werden, um unbequeme politische Oppositionelle in Gefängnissen, im Hausarrest oder in der Verbannung zu Geiseln zu machen. Natürlich ist das Ganze ein Mittel, um uns allen eine Botschaft auszugeben, im reinen Mafioso-Stil, der jene, die das Sagen haben kennzeichnet: wer gegen die Ungerechtigkeiten rebelliert oder auch bloß darüber nachdenkt, zu rebellieren, zahlt einen teuren Preis. Das alles in einem Gesamtzusammenhang, der von einer immer stärker werdenden Beschneidung der sozialen Dissens-Räume, von den mittlerweile allumfassenden Einschränkungen des Streikrechts gekennzeichnet ist, bis hin zur exponentiellen Zunahme des Gebrauchs von Instrumenten der Kontrolle über die Menschen. Der permanente Krieg ist auch das.

Die Solidarität aber, die wir allen erklären, die heute durch ihre Inhaftierung und anderen Restriktionen leiden genügt kann nicht genügen. Gegen den Krieg, auch gegen jenen Krieg, der durch die Haftbefehle entfesselt wurde und durch die politischen Prozesse ist es notwendig, Widerstand zu artikulieren und das Recht auf Widerstand kund zu tun. Das bedeutet natürlich, das weiter zu machen, was wir bereits tun, also kämpfen, aber es bedeutet auch, aus der Beschneidung der Rechte und der Freiheiten ein Thema für alle zu machen. Es ist notwendig, eine neue Kampfsaison zu eröffnen, in der ein Kampf für Amnestie und Straferlass mit eingeschlossen ist, die sich auch dem Problem der gegliederten und vielfältigen Unterstützung bei den Revolten, die in den Migrantenlagern ausbrechen stellt, in dem sie jene, die an den Leiden der Menschen als moderner und privater Schließer verdienen, außerhalb der Lager anprangert und angreift. Es ist notwendig, dass sich alle soziale Netzwerke aktivieren und gegen die audiovisuelle und digitale Überwachung Druck machen, die unser Leben vergiftet und auf deren Grundlage sie mittlerweile vollständig jede Provokation der Justiz konstruieren. Es ist notwendig, dass wir zur Entstehung von Rechtshilfesystemen beitragen und von kritischen Netzwerken, auch im inneren der Apparate der Einbahnlegalität. Viele, viele Dinge, die es zu tun gibt. Jeder vielleicht mit seinen Differenzen, seinen Wegen, seinen Überzeugungen. Aber wir müssen alle etwas tun. Von hier aus kann die Überwältigung der Wachhunde einer inakzeptablen Welt beginnen.

Genossinnen und Genossen die vor dem Kosentinischen Schwurgericht unter Prozess stehen"

[1] Fiordalisi ist der Staatsanwalt, der die Leute im Cosenza-Verfahren beschuldigt.

versione stampabile | invia ad un amico | aggiungi un commento | apri un dibattito sul forum
tutte le informazioni su come contattare aruba
by contatta aruba e digli quello che pensi Wednesday, Jun. 22, 2005 at 2:53 PM mail:

http://italy.indymedia.org/news/2005/06/817638.php

versione stampabile | invia ad un amico | aggiungi un commento | apri un dibattito sul forum

©opyright :: Independent Media Center .
Tutti i materiali presenti sul sito sono distribuiti sotto Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.0.
All content is under Creative Commons Attribution-ShareAlike 2.0 .
.: Disclaimer :.